Nachdem es leider scheinbar noch immer Unklarheiten zum Unterschied zwischen Wetter und Klima gibt, hier ein kurzer Erklärungsversuch:
Beim Wetter handelt es sich um kurzfristige Vorgängen von wenigen Minuten (Gewitter) bis hin zu (wenn man großzügig ist) mehreren Wochen (Witterung, Stichwort Hitze- oder Kältewellen).
Das Wetter kann sich in den mittleren Breiten, in denen sich Österreich befindet, rasch ändern und sehr stark schwanken.
Das heißt, es kann in einem Monat sehr kalt und auch sehr warm sein (siehe April 2024).
Eine einzelne Hitzeperiode oder eine einzelne Kältephase für sich betrachtet ist ein "Wetter- oder Witterungsereignis".
Wenn es nun über längere Zeit (idealerweise über mehrere Jahre hinweg) zu einer Häufung von "kalten" oder "warmen", "trockenen" oder "feuchten" Phasen kommt, dann kann man von einer Veränderung oder einem Wandel sprechen.
Ein Blick auf das Jahr 2024 am Beispiel Wien Hohe Warte (siehe Abbildung) zeigt sehr eindrücklich, wie sich unser Klima verändert hat.
Das bisherige Jahr war in Wien um 3,4°C wärmer als im Mittel 1991-2020. Von den ersten rund 115 Tagen des Jahres 2024 waren rund 24 Tage "kälter" als im Durchschnitt. An den restlichen knapp 90 Tagen war es "wärmer" als im Mittel der Jahre 1991-2020.
In der Grafik sind die kalten und warmen Phasen durch blaue und rote Balken bzw. Pfeile gekennzeichnet.
Jede einzelne warme oder kalte Phase ist auf das Wetter zurückzuführen (kurzfristige Prozesse), die Häufung von warmen Perioden ist aber ein eindeutiges Zeichen für den Klimawandel, für eine globale Erwärmung.
Denn wer sich die Arbeit antun möchte, kann jetzt hier www.zamg.ac.at/cms/de/klima/klima-aktuell/klimamonitoring/?param=t&period=period-ym-2024-04&ref=4 die letzten Jahre durchklicken und wird feststellen:
Die roten Phasen treten zuletzt deutlich häufiger als die blauen Phasen auf. Es wird wärmer!
Wir sprechen vom Klimawandel. Der globalen Erwärmung.
Einzelereignisse wie der aktuelle Kälterückfall können auch in einem milderen Klima vorkommen. Die Kälterekorde treten im Vergleich zu den Wärmerekorden mittlerweile aber viel seltener auf! ... Mehr anzeigenWeniger anzeigen